Pferde oder Ziegen? Hauptsache unser Freund ist glücklich!

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen guten Bekannten mit einer tollen Idee: Er will einen Reitsportverein gründen. Allerdings braucht er dafür Geld, denn er braucht Pferde, eine Koppel, einen Stall und alles was dazugehört. Zufällig weiß ihr Freund, dass Sie großer Pferdefan sind, ein gutes Einkommen haben und als besonders kreditwürdig gelten. Also bittet er Sie, seinen Reitsportverein mit rund 2,5 Millionen Euro in den nächsten Jahren zu unterstützen.

Sie sind passionierter Reiter und finden sowieso, dass der Reitsport viel zu unterentwickelt ist in unserer Stadt. Daher sagen Sie Ihrem Freund Ihre Unterstützung zu.

Als es um die Details geht, legt Ihr Bekannter Ihnen eine Kalkulation vor. Ihr Geld soll wie folgt eingesetzt werden:

1.000.000 Euro für den Stall
500.000 Euro für die Pferde
500.000 Euro für die Koppel
300.000 Euro für ein Ziegengehege
200.000 Euro für eine Gästeunterkunft

Zuhause diskutieren Sie die Ausgaben mit Ihrem Mann/Ihrer Frau. Im Ergebnis stellen Sie fest, dass Sie Ihrem Bekannt die 2,5 Millionen Euro tatsächlich zur Verfügung stellen wollen. Allerdings hat die Diskussion bei Ihnen zuhause ergeben, dass auf keinen Fall mehr als 300.000 Euro von Ihrem Geld in ein Ziegengehege investiert werden sollen. Zwar verstehen Sie, dass das auch irgendwie schön ist. Aber Sie wollen vor allem Pferde fördern! Was tun Sie also?

Sie sagen Ihrem Bekannten die notwendigen 2,5 Millionen Euro nur dann zu, wenn er Sie auch so investiert, wie oben dargestellt. Genau das regeln Sie in einer Abmachung: Für den Fall, dass er das Geld anders verwenden will (z.B. Erweiterung des Ziegengeheges) braucht er Ihr Einverständnis. Geben Sie es nicht, muss er Ihnen das Geld zurückzahlen!

Oder? Oder würden Sie Ihm die 2,5 Millionen Euro einfach so überweisen? Also ohne sicherzustellen, dass Ihr Geld (für das Sie vielleicht sogar einen Kredit aufnehmen müssen) auch in Ihrem Sinne ausgegeben wird? NIEMALS WÜRDE DAS JEMAND MIT SEINEM EIGENEN GELD MACHEN!

Aber zum Glück ist das Geld der Stadt ja nicht das eigene. Was schert mich, was mit dem Steuerzahlergeld hier in Fürstenwalde passiert. Ich will es ausgeben, und zwar für meinen guten Bekannten, der mir ab und zu auch mal ein paar Freikarten schenkt!

Das, liebe Fürstenwalderinnen und Fürstenwalder, scheint die Devise des Bürgermeisters Hengst und seiner Getreuen von SPD und LINKE zu sein. Denn Sie haben am 23. November 2017 zementiert, dass die Stadt ihre Förderung an die Kulturfabrik – für die nächsten Jahre 2,5 Millionen Euro, faktisch nicht kontrollieren kann! Und selbst wenn bei einer Kontrolle auffallen sollte, dass das o.g. Ziegengehege plötzlich 2 Millionen Euro kostet und für die Pferde und den Stall nur noch 0,5 Millionen Euro „übrig“ sind, kann niemand etwas dagegen tun.

Warum? Weil der Bürgermeister Hengst, SPD und LINKE im Rausch grenzenloser Selbstvergewisserung und mit Aussicht auf die vielleicht ein oder andere Freikarte ihr rechtsstaatliches und wirtschaftliches Gewissen kurzfristig komplett ausgeschaltet haben um ihrem Bekannten das Leben zu erleichtern. Warum auch sollte die Stadt wissen wollen, was mit ihrem Geld geschieht und ob es so eingesetzt wird, wie verabredet?

Die Moral von der Geschicht:
Wer irgendwann mal einen schicken Posten in der Stadt haben möchte, der muss dem Oberhäuptling blindlings folgen – Verstand aus, Abstimmungskarte hoch! Augen zu und durch! Vorwärts immer – rückwärts nimmer…. bis die Klippe unausweichlich wird… wie die Lemminge.

Hier gehts zur Tonaufzeichnung der Sitzung.